Die Geschichte vom Dangun und dem Bär: Eine Reise in die Ursprünge Koreas!

Die koreanische Mythologie ist reich an fantastischen Erzählungen, die Einblicke in die Kultur, Geschichte und Werte des Landes geben. Eine der faszinierendsten Geschichten ist die von Dangun, dem legendären Gründer des ersten koreanischen Königreichs Gojoseon. Diese Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht, erzählt die Entstehung Koreas durch eine Mischung aus göttlichem Eingreifen, Menschlichkeit und einem Hauch magischer Transformation.

Im Kern handelt es sich bei der Geschichte vom Dangun um eine Allegorie für den Ursprung des koreanischen Volkes und seiner einzigartigen Verbindung zur Natur. Der Protagonist ist Hwanung, der Sohn des Himmel Gottes, der sich auf die Erde herabsenkt, um ein gerechtes Königreich zu gründen. Dort trifft er auf einen Bären und einen Tiger, die beide seine göttliche Präsenz verehren und ihm ihre Loyalität versprechen.

Hwanung gibt den beiden Tieren Knoblauch und weiße Seemandeln und erklärt ihnen: “Wer diese Kräuter 100 Tage lang ohne Unterbrechung isst, wird in menschliche Gestalt verwandelt.” Der Bär folgt dem Rat mit ganzer Hingabe und durchläuft die schmerzhafte Transformation. Der Tiger hingegen verliert die Geduld und scheitert an der Aufgabe.

Der Bär, nun als wunderschöne Frau verkleidet, wird die Gemahlin von Hwanung und gebiert einen Sohn namens Dangun. Dangun erbt sowohl die göttliche Herkunft seines Vaters als auch die irdische Stärke seiner Mutter. Er gründet das Königreich Gojoseon im Jahr 2333 v. Chr. – ein Datum, das immer noch in Südkorea als Gründungstag des Landes gefeiert wird.

Die Geschichte vom Dangun und dem Bär ist mehr als nur eine einfache Gründungslegende. Sie offenbart tiefgreifende symbolische Bedeutungen:

• Die Verbindung von Himmel und Erde: Der Abstieg von Hwanung repräsentiert die göttliche Präsenz auf der Erde, während die Transformation des Bären die Vereinigung von Mensch und Tier symbolisiert.

• Geduld und Ausdauer: Der Erfolg des Bären im Vergleich zum Scheitern des Tigers betont die Wichtigkeit von Fleiß und Entschlossenheit im Erreichen von Zielen.

• Die Entstehung eines Volkes: Dangun als Sohn der göttlichen und irdischen Welt verkörpert die Einheit des koreanischen Volkes, das sich aus verschiedenen Einflüssen zusammensetzt.

Die Geschichte vom Dangun bietet einen faszinierenden Einblick in die koreanische Kultur und Mythologie. Sie erklärt nicht nur den Ursprung des Landes, sondern vermittelt auch wichtige Werte wie Ausdauer, Einheit und die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die Geschichte wurde über Jahrhunderte hinweg mündlich weitergegeben und beeinflusste tiefgreifend die Identität des koreanischen Volkes.

Heute wird sie immer noch in Schulen und Universitäten gelehrt, findet ihren Ausdruck in Kunstwerken, Theaterstücken und Literatur und erinnert die Koreaner an ihre Wurzeln und ihren einzigartigen kulturellen Hintergrund.

Die Geschichte vom Dangun ist nicht nur ein faszinierendes Märchen aus längst vergangenen Tagen, sondern eine lebendige Quelle der Inspiration, die bis heute relevant bleibt. Sie lehrt uns, dass Geduld und Ausdauer Belohnungen bringen können und dass wir durch die Verbindung von verschiedenen Einflüssen zu etwas Größerem werden können.